Peder Carlsson. Backyard Babies

Ich rufe Peder zur vereinbarten Zeit an. Kaum meldet er sich, wird das Gespräch auch schon unterbrochen. Wir versuchen es mit einer anderen Technik, einer anderen Plattform – und diesmal dauert das Gespräch geschlagene zweieinhalb Stunden.
Zuerst tauschen wir unsere eigenen allgemeinen – und wie wir meinen – zutreffenden Gedanken über das digitale Zeitalter aus, in dem wir leben. Und wir kommen beide zu dem Schluss, dass nicht alles gut ist, wie es ist. Früher war vieles besser. Nicht zuletzt die Musik! „Als wir die Band gründeten, hieß es: ‚wir gegen den Rest der Welt‘“. Dazu gehörte für sie der Wunsch, ihre eigene Musik zu machen, keine Massenproduktion, die sich nur an den Verkaufszahlen orientiert.
Das waren die Backyard Babies – und so sind sie noch immer.


Peder ist vor allem als Schlag- zeuger der Backyard Babies bekannt.
Heute leidet er untereinemschlimmenHexen- schuss, aber davon bekomme ich während unseres Ges- prächs fast nichts mit. Er ist ausgesprochen gesprächig und schon bald ist eine Stunde vergangen, ohne dass ich auch nur eine Frage gestellt hätte. Jetzt weiß ich alles über Peder. Naja, natürlich nicht alles. Aber vieles.

Zum Beispiel, wie die Band 1989 gegründet wurde. Dass die jungen Musiker aus der Provinzstadt Nässjö nur eine Chance zum Erfolg sahen, nämlich nach Stockholm zu ziehen. Folglich machten sie mit Ihren Freundinnen Schluss. Sie gründeten eine Wohngemeinschaft in einem Apartment, und so begann die Er- folgsgeschichte. Jede Tournee sei eine Schallplatte, erklärt Peder.
„Man spielt Sie eine Weile, dann kommt eine größere Tournee, und dann geht es nach einem oder zwei Jahren wieder ins Studio.“

Nicht nur Musiker

Im Laufe unseres Gesprächs berühren wir unterschiedlichste Themen.
Durch all diese Themen ziehen sich die Persönlichkeit und das Leben von Peder wie ein roter Faden. Und seine Dankbarkeit für alles, was er erleben und lernen durfte. „Auf vieles davon hätte ich auch verzichten können, das war wirklich die ganze Rock-Leier.“

Peder erzählt, wie er das anging und damit fertig wurde. Aber nicht alles war so gut für seine kreative Seele.
Peder hatte ein anderes großes Interesse: Fotografie und Film. Die Band nahm um 2010 herum eine Auszeit und Peder konnte sich seiner anderen Leidenschaft widmen. Er präsentierte einem großen Kamerahersteller eine ambitionierte Idee. Das Unternehmen kaufte das Konzept und Peter hatte auf einmal viel Arbeit. Viel zu viel Arbeit, wie sich herausstellen sollte. Am Ende kam der Burnout.
„Das war eine sehr düstere Zeit.“

Peder erkannte sich selbst nicht mehr. Sein positives Ich von früher war verschwunden. Er begab sich in psychologische Behandlung. Dort wurde er immer wieder gefragt, welche Pillen er nehmen wolle. Heute ist Peder sehr froh darüber, dass er sich gegen die Medikamente entschieden hat und stattdessen auf, wie er es ausdrückt „Orangen,Kiwisundjemand,mitdem man reden kann“ gesetzt hat.

Im Zuge des Heilungsprozesses be- gann Peder mit der Renovierung von Wohnungen. Malerarbeiten bis zum Abwinken! Eines Tages ließ er dieses traurige Kapitel hinter sich und begann noch einmal, mit Fotografie und Film zu arbeiten.
„Ich bekam den Auftrag, Hamlet für Uppsala Stadsteater zu fotografieren.“ In der Folgezeit begann er, Einführungstrailers zu produzieren. Mehrere Jahre führte er diese anspruchsvolle, aber sehr befriedigende Arbeit aus und freute sich, Teil einer ausgesprochen kreativen Szene sein zu dürfen. 

Musik und Zeit auf dem Meer

Als Künstler und kreative Seele hat vieles von dem, was Peder sagt, philosophischen Charakter. Gedanken aus dem Leben und über das Leben. „Ich bin dankbar dafür, dass ich mich selbst kennen lernen durfte.“ Die dunkle Periode in seinem Leben will er heute nicht mehr missen. Peder spricht vom „Rucksack des Lebens“, der voller Erfahrungen ist. Dazu gehören für ihn auch alle Orte, die er besuchen und entdecken durfte. In der intensivsten Zeit stand er in einem Jahr 220 Mal auf der Bühne. Daher versäumte er vieles von den ersten drei Lebensjahren seiner Tochter.
Inzwischen macht Peder wieder eine Pause von Band und Musik, was jedoch nicht bedeutet, dass er aufgehört hat, zu komponieren. Ganz im Gegenteil! Aber Studioarbeit und Tourneen liegen schon einige Zeit zurück.
Als die Backyard Babies wieder einmal ein größeres Projekt planten, kam die Pandemie dazwischen.
Peder zieht sich oft auf seine Oase – bzw. Oasen – zurück. Für ihn sind die Bootsausflüge eine Art von Therapie. Ruhige Momente auf dem Meer. „Ich kann mit dem Boot in die Küstenlandschaft hinausfahren und den Motor ausmachen. Dort bin dort
ganz allein – ich bin einfach“ Das Boot und das kleine Gehöft in den Schären – Peders Oasen. Zu diesem Thema hat Peder viel dazu zu sagen. Und wie so oft, wenn Peter erzählt, wird eine richtige Geschichte daraus. Er berichtet, wie es dazu kam, dass er und seine Frau das Gehöft kauften. Auch die Band hatte dabei ihre Finger im Spiel. Einige der Mitglieder hatten das Anwesen schon manchmal gemietet, und zwar von dem etwas speziellen Vorbesitzer.
„Er saß oft in der Küche am offenen Fenster, hat Wust gegessen und Schnaps getrunken. Manchmal rief er uns zu: ‚kommt rein und nehmt ein Schnäpschen‘“.
Die stillen Momente auf dem Meer vergleicht Peder mit Musik. „Ich höre Musik und reise, ich sehe Bilder vor mir.“ Er gibt einige anschauliche Beispiele: weite Wiesen, eine alte Eiche.... und natürlich das Meer!

Musik und Zeit auf dem Meer
„Ich will kein anderes Boot, es ist perfekt“

Neue Landschaft für ‘Bands‘

Es ist kein Geheimnis, dass sich Schallplatten heute nicht mehr so leicht verkaufen lassen wie früher. Die Einnahmen vieler Gruppen kommen von den Auftritten. Peder sagt, dass sich viel verändert hat. „Bands erlebten eine Inflation“. Er erklärt, wie Clubs und andere Veranstalter die Preise herunterhandeln. Und die Einkommenseinbußen durch den rückläufigen Schallplattenverkauf kann Spotify nicht wettmachen.
„Wenn einer unserer Songs mehrere Millionen Mal gestreamt wird, kann ich mir dafür gerade mal eine Pizza und ein Bier kaufen.“.


Arkip 460 mit einem 50-PS- Mercury
Peder und ich arbeiten in derselben Branche – Film, Foto und Kommuni- kation. Wir unterhalten uns ein wenig über Technik, Bildsprache und wie sich auch diese im Laufe der rasanten technischen Entwicklung verändert haben. Aber das ist eine ganz andere Geschichte, und ich lenke das Gespräch wieder auf das Boot, den Arkip.
„Viele, die sich für ein Linder-Boot entscheiden, sind Angler.“ Peder erzählt, wie seine Umgebung immer wieder nachfragt: ‚Was? Du angelst nicht?‘ „Nein, ich genieße nur das Erlebnis.“
Peder meint, die Größe seines Bootes passe im perfekt. Wie wendig es sei und wie leicht es sich manövrieren lasse.
„Und ich brauche keine Angst davor zu haben, auf Grund zu laufen. Man zieht das Boot einfach an Land.“ Zusammen mit seiner Frau besuchte er letzten Sommer eine winzig kleine Insel. „Das waren nur ein paar Klippen und einzelne Bäume.“
Dort schlugen Sie ihr Lager für die Nacht auf.
Peder sieht noch einen weiteren Vorteil von Linder: „Linder ist die einheimische Produktion. Ein Familien- unternehmen in Småland.“
Zusammenfassend ergänzt er: „Ich will kein anderes Boot, es ist perfekt.“

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